Ich richtete mich so gut es ging ein und bereitete mich auf die bevorstehende Wüstenetappe vor. Der Roller wurde noch einmal von Felge bis zur Sitzbank
durchgecheckt, vollgetankt und mit fünfzehn Litern Frischwasser und ebensoviel Benzin, verteilt auf die beiden Kanister, beladen. Meine Campingausrüstung ließ ich natürlich in der gemieteten Hütte zurück. Auf die
Mitnahme meines Werkzeugs und einiger wichtiger Ersatzteile verzichtete ich nicht. Mein Glück! Am Freitag, den 7.Juni 1985, machte ich mich um elf Uhr morgens auf die Reifen in Richtung Merzouga. Wie unklug
es war, in mittäglicher Hitze loszufahren, sollte ich noch zu spüren bekommen. Fährt man von Erfoud nach Merzouga, so kann man sich auch ohne Kompass, den ich allerdings zusätzlich samt Landkarten mitführte, bestens
zurechtfinden: die Telefonleitungen, überirdisch an Holzmasten verlegt, verbinden nämlich Merzouga - sozusagen als „letzte Poststation“ - mit der Außenwelt (Achtung: 1999 waren diese Orientierungshilfen
bereits abgebaut!). Die ersten Kilometer meiner Etappe legte ich auf einer mäßigen Asphaltstraße zurück. Diese endete im Nichts, sprich, sie ging schlagartig in eine unbefestigte Piste über.
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