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                            Marrakech - verlorener Zauber
  Ein kurzer Streifzug durch Marrakech nimmt einem schnell die Erwartungen, die 
                                man an den klangvollen Namen der Stadt vielleicht gestellt haben mag. Gebäude, Straßen und Plätze sind wesentlich größer, luxuriöser und gepflegter als in anderen Städten Marokkos mit ähnlicher Tradition. Es 
                                überrascht den gerade "aus der Wüste" kommenden Reisenden dann schon, Hotelanlagen vorzufinden, die mit ausladenden Swimmingpools und Bars zum Verweilen einladen. Dazu gibt es Gärten, die in voller 
                                Blüte stehen, Spielwiesen, kurzum all jenes, das der verwöhnte Europäer in seinem Urlaub vorzufinden wünscht. In krassem Gegensatz zu dem Komfort, den betuchtere Reisende in den Luxushotels genießen konnten, 
                                stand die Qualität des Campingplatzes. Die Heringe ließen sich förmlich nur in den Boden wünschen, von Wiese oder ähnlichen Camperfreuden keine Spur. Ein Abstecher in den an den Platz angeschlossenen 
                                "Supermarkt" ließ keine Zweifel aufkommen: hier wurde geneppt, wo man nur konnte.  Zwei Stunden später kamen auch meine Reisebekanntschaften nach. Christian war dermaßen abgeschlafft - sein Sturz 
                                machte ihm noch arg zu schaffen -, dass er beschloss eine Nacht in einem der großen Hotels zu verbringen und sich verwöhnen zu lassen. Zusammen brachten wir sein Gepäck zu einem der Luxustempel und er mietete 
                                sich ein. Trotz unseres abenteuerlichen Aussehens wurden wir freundlich begrüßt. Sein Zimmer ließ keine Wünsche offen: Bad, Telefon, Frühstück am Bett, direkter Zugang zu einer Liegewiese, eingefasst von 
                                Rosenbeeten, usw., usw. 
                              
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