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                            Aus Liebe zum Gefährt: große Inspektion 
  
                                Am nächsten Tag setzte ich mich an eine ausführliche Wartung meines Rollers. Hier einige Worte zu dem mitgeführten Werkzeug: 
                            Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass alles an dem ausgewählten Fahrzeug, sei es Mofa oder Motorrad, seinen Geist aufgeben kann. Das kann 
                                bei den Reifen anfangen und mit Motor- oder Getriebeschaden enden. Daher informiert man sich vorab, ob das Land seiner Träume den entsprechenden Fahrzeugtyp importiert oder gar produziert. In solch einem Fall 
                                könnte man vielleicht auf die Mitnahme einiger Ersatzteile verzichten. Doch Vorsicht! Spanien  
                            baut z.B. Vesparoller unter Lizenz nach. Wer da nun meint, er würde für seine italienische Vespa hier auf umfangreiche Ersatzteilvorräte treffen, den 
                                muss ich enttäuschen. Kaum ein in Spanien gefertigtes Rollerteil stimmt mit seinem italienischen Pendant überein. Ähnliche Erfahrungen kann man natürlich auch mit anderen Fahrzeugtypen und anderen Ländern 
                                machen. Daher mein Tip: lieber zwei Teile zuviel mitnehmen, als eins zu wenig!  
                            Der technisch unwissende Reiseneuling hat natürlich schon zu Hause viele Stunden mit dem Studium seines Fahrzeugs anhand eines Werkstatthandbuches oder 
                                einer im Buchladen erhältlichen Reparaturanleitung verbracht. Öfter durchzuführende Wartungsarbeiten, wie z.B. das Einstellen der Bowdenzüge oder der Ventile, kann er bereits im Schlaf durchführen. Beim 
                                Durchstöbern oben genannter Anleitungen wird er auf den Vermerk eines zu benutzenden Spezialwerkzeugs stoßen. Nun ist es einerseits möglich, dass der Fahrzeughersteller mit diesem Werkzeug nur zusätzlichen 
                                Umsatz machen möchte und sich die beschriebene Arbeit auch mit einem schlichten Schraubenzieher durchführen ließe, andererseits könnte eine Reparatur auch ohne entsprechendes Spezialwerkzeug zur wochenlangen 
                                Beschäftigung oder gar ganz unmöglich werden. So sollte man z.B. in der Lage sein, die Kupplung und die Lichtmaschine zerlegen zu können. Sollte man sich nicht an eine Motor- oder Getriebezerlegung herantrauen, 
                                muss man vorab bedenken, dass Werkstätten im Ausland meist nicht die erforderlichen Spezialschlüssel besitzen: nur wer sie selber im Reisegepäck mitführt, dem kann geholfen werden. 
                            Gleiches gilt für Ersatzteile. Zwar wird man kaum in der Lage sein, komplette Austauschmotore mitschleppen zu können. Die häufigsten Verschleißteile 
                                des gewählten Fahrzeugtyps sollten dennoch nicht fehlen. Wer noch keine Erfahrung mit seinem nagelneuen Vehikel hat, der wende sich an einen Markengenossen, den er mit größter Wahrscheinlichkeit auf dem 
                                nächsten Motorradfahrertreffen finden dürfte. Sollten seine Suchaktionen von Misserfolg gekrönt sein, darf ich annehmen, dass er sich einen reiseuntauglichen Exoten zugelegt hat und somit an eine baldige 
                                Fahrzeugveräußerung denken sollte. Doch wer fährt schon mit einer MV Agusta in die Sahara? Um dem unschlüssigen Leser eine Entscheidung zur Ersatzteil- und Werkzeugwahl zu erleichtern, möchte ich an dieser 
                                Stelle die von mir mitgenommenen Teile auflisten:  
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