Mittlerweile konnte ich es kaum mehr erwarten, meine Hände im Sand der Dünen zu vergraben. Als ich Merzouga endlich erreichte, wurde mein Roller sofort
von neugierigen Dorfbewohnern eingekreist. Alle redeten durcheinander und auf mich ein, stellten Fragen zu meinem Gefährt. Doch aufgrund mangelnder Arabischkenntnisse musste ich die Antworten, sofern Zeichensprache
nicht ausreichte, schuldig bleiben. Ich hingegen deutete ihnen lediglich eine Trinkbewegung an und sofort wurde ich in ein angenehm kühles Gebäude geführt. Dort servierte man mir eine der dort üblichen
2-Liter-Wasserflaschen ohne Kohlensäure. Infolge der in der Wüste herrschenden extrem trockenen Hitze war ich trotz großer fahrerischer Anstrengungen nicht durchgeschwitzt, aber dennoch bereitete es mir keinerlei
Schwierigkeiten, die zwei Liter Wasser zu trinken. Als ich später nachrechnete, ergab sich, dass ich über dreizehn Liter Wasser an diesem Tag zu mir genommen hatte. Ich gewann so eine ungefähre Vorstellung von
dem, was denjenigen erwarten mag, der ohne ausreichendes Trinkwasser in diesem Gebiet einige Tage überleben muss. Also: keinesfalls an Trinkwasser sparen, auch (oder gerade!) wenn man nur wie ich eine
"Anfängerwüstenfahrt" (was die zurückgelegte Strecke anbelangt) anstrebt!
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