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                            Immerhin hatte ich gute zwei Stunden gebraucht, um mein Gefährt wieder in den betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Der vorbeifahrende PKW hatte mein 
                                Selbstvertrauen auch nicht gerade gestärkt. Doch solche "Taten der Nächstenliebe" waren schon vielen Wüstenfahrern vor mir zu Teil geworden. Als Beispiel sei ein deutsches Ehepaar angeführt, das mit ihrem 
                                älteren VW-Bully von der Piste abgekommen war. Sie hatten den Fahrer eines geländegängigen Allradfahrzeugs, der seinen Lebensunterhalt damit verdiente, zahlungskräftige Touristen aus näher gelegenen Hotels 
                                einzusammeln und einige Kilometer in die Wüste zu fahren, gebeten, ihnen aus ihrer misslichen Lage helfen und sie die nötigen zehn Meter aus dem Treibsand auf die Piste zu ziehen. Dieser Mensch erklärte nur 
                                lakonisch, dass er zweifelsohne gegen Zahlung von umgerechnet fast fünfhundert Mark nicht abgeneigt sei, ihnen die erbetene Hilfe zu gewähren. Sie lehnten dankend ab. Wen wundert es jetzt noch, dass er ihnen 
                                tatsächlich nicht half, sondern einfach weiter fuhr? Man sollte keinesfalls überrascht sein, wenn einige skrupellose Geschäftsleute versuchen, eine Notlage auszunützen. Wer schon im voraus mit solchen 
                                Geschäftspraktiken rechnet, der behält auch in einer solchen Situation den Überblick und reagiert nicht hysterisch. Solches Verhalten treibt zudem meistens noch den Preis einer solchen "Dienstleistung" in 
                                die Höhe. 
                              
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