Den Nachmittag verbrachte ich mit einer Kandelbesteigung per Motorroller. Obwohl schon Anfang Mai, war die Kandelspitze immer noch in eine Dichte Schneedecke gehüllt. Dies konnte die
Drachensportler allerdings nicht davon abhalten, sich von ihrer hölzernen Rampe ins Tal zu stürzen.
Als ich am nächsten Tag zum Schauinsland fuhr, um über die ehemalige Rennstrecke den Gipfel des Berges zu erreichen, stieß ich auf ein Verbotsschild: an Wochenenden und Feiertagen
ist das Befahren des Bergkurses mit einem Motorrad untersagt. Ein freundlicher Motorradfahrer klärt mich auf: Zuviele "Privatrennfahrer", die auf den Spuren Rudolf Caracciolas wandeln wollten, fuhren sich
in den letzten Jahren hier in den Tod. Wer will in einem solchen Fall das Verbot noch kritisieren?
Auf einer ausgekundschafteten "Ersatzstrecke" erlebte ich noch einmal den Schwarzwald pur. Während aus meinem Auspuff waldmordende Abgase entwichen, stellte ich mir
unwillkürlich die Frage, wie lange man noch derartige Aus- und Anblicke genießen kann - ein schizophrenes Naturerleben. Gerade, als ich eine Tankstelle passierte, fiel mir ein, dass man in Frankreich nachts auf
den Landstraßen - denn nur die wollte ich, um die Autobahngebühren zu sparen, befahren - kaum Benzin ergattern kann. Ich hielt also an, füllte meinen 20l-Kanister mit Kraftstoff und eierte los. Tatsächlich ließ
sich der Roller aufgrund der weiteren Zuladung erst nach längerer Übungsphase sicher geradeaus steuern
|